1 Tag – 1100km – Alice-Uluru-Alice

28.08. Friday

5:45 kommt der Coach um die Ecke. Ziemlich angenehme Temperatur, muss ich mal sagen. Es ist natuerlich noch dunkel. Winter ^^. Eigentlich kann man das nicht „Winter“ nennen. Vierte Jahreszeit – season four, oder so waer besser… Wir laden die vier Passagiere an zwei Hotels in Alice Springs ein. Die ersten beiden sind zwei deutsche Maedels aus Hamburg. Zwei Freundinnen, die beide Annika heissen. So’n Zufall. Die naechsten beiden sind ein Paerchen aus Oslo (Norwegen [fuer die, die sich doch fragen sollten, wo das ist]). Alle so um die 20-25. Wir haben heute etwa 1100km vor uns. 450 hin, vor Ort ein paar und zurueck wieder 450 k’s. Etwa 50 km ausserhalb von Alice haelt uns eine Verkehrskontrolle auf.

traffic control inspector

traffic control inspector

Die beiden Beamten sind noch verdammt jung, etwa 25 oder so und checken alles bis ins kleinste Detail. So verlieren wir 20 Minuten und an uns rauschen die anderen Uluru-Tour-Busse vorbei. Naja, was solls *no worries*. gegen 7 Uhr fruehstuecken wir kurz im Roadhouse Mt. Ebenezer. Durch diese bin ich ein zweites Mal am Uluru und den Olgas – „Kata Tjuta“. Hier ein paar Bilder von der Fahrt. Die Bilder vom Motor hab ich bei einer Pause fuer Ben gemacht, ich hoffe er kann damit was anfangen.

wolkenformation

wolkenformation

desert dead trees

desert dead trees

motor 1

motor 1

motor 2

motor 2

motor 3

motor 3

motor 4

motor 4

uluru black 1

uluru black 1

uluru black 2

uluru black 2

uluru striped

uluru striped

Wir bleiben bis Sonnenuntergang. Leider ist das Spektakel heute nicht zu beobachten, da sich Mutti Sonne hinter ein paar boesen Wolken versteckt… Wir beginnen also unsere Fahrt im Dunkeln Richtung Heimat. Wie schon erwaehnt gibt es viele Weidegebiete, durch die Highways fuehren. Und oft sind diese nicht abgezaeunt. So stehen Nachts oft nicht nur Kangaroos auf den Strassen, sondern auch Kuehe. So auch heute. Leider sind diese oft dunkelbraun bis schwarz und man hat es dann schwer, sie rechtzeitig zu entdecken. Selbst mit Spezial-Fernscheinwerfern. Die Strassen sind um diese Zeiten so gut wie gar nicht befahren und Shorty kann auf den anderen Fahrstreifen wechseln, wenn es notwendig wird. Wenn jedoch gerade in diesem Augenblick ein weitere doofe Kuh von rechts auf den Highway schlendert, kann man wirklich nix mehr machen. Hupen hilft da auch nicht. Klonk. Wir bremsen ab, halten an. Die *Bullbar* hat eine Delle mehr. die Gaeste muessen im Fahrzeug bleiben.

******* Wer empfindlich fuer so etwas ist, liest hier bitte nicht weiter – auch wenn ich relativ detailliert schildere, reduziert dies nicht meinen Respekt vor dem Tier und mein Mitleid. *******

*******Ich schnappe meine Lampe und folge die 50 Meter zurueck zum Tier, das etwas zappelnd auf der Strasse liegt. Die Kuh lebt noch. Besser gesagt, sie ist noch nicht tot. Wir haben sie am Kopf erwischt. Meine Diagnose: Unterkiefer-Schaedelbasis-Stirnknochen-Hals-Bruch. Ich soll beim Tier bleiben, und mit der Lampe eventuell heranfahrende Fahrzeuge warnen, er will eine Axt holen, um dem Leid ein Ende zu bereiten. Ich pruefe unterdessen immer wieder den Zustand des Tieres, indem ich mit meinem Fuss gegen den Ruecken stosse. Ich will mir keinen Kuhtritt einfangen. Das Tier reagiert noch. Es versucht sich zu heben. Kraftlos. Die Augen drehen sich ein letztes Mal, die Laeufe zucken, das wars. Ich rufe Shorty zu, er koenne die Axt im Bus lassen. Er kommt mit leeren Haenden zurueck und wir ziehen das schwere Tier an den Strassenrand. Beim Drehen des Tieres entweicht die letzte Atemluft aus der Lunge, roechelnd durch den mit Blut gefuellten, gebrochenen Hals. Zurueck im Bus versuchen wir andere Reisende per Funk zu informieren, an dieser Stelle vorsichtig zu fahren. Heftig. Im Bus weint eine der Annikas. Das passiert leider jeden Tag, sagen wir – und man kann wie man sieht, nichts dagegen tun.*******

Gegen 23:30 steige ich als Letzter aus und begebe mich zurueck ins YHA. Die beiden Deutschen, die gestern Abend noch hier waren, sind wohl schon abgereist. Mein Zimmer ist leer, ich habs fuer mich allein. Mein Lichtlein geht um 1 Uhr aus.

Mein Gesamtkilometerstand in Australien in einem Fahrzeug: 17100km.

8 responses to this post.

  1. Posted by Laureen on 29. August 2009 at 11:23

    Ohh wie traurig, die arme Kuh, aber hast recht, da kann man eben nichts machen.
    Wie hast du dich denn in dieser Situation gefühlt?
    Was ist dir denn so durch den Kopf gegangen?

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  2. Posted by mum on 29. August 2009 at 11:36

    war ja n kurzer tripp, also von der zeit her. nicht an k´s.
    ich habe heute sozusagen meinen 1. urlaubstag und habe einen hexenschuss vom feinsten. so sind alle meine vorhaben erstmal abgesagt. elke und dieter feiern mit der ganzen familie nun ohne mich ihre silberhochzeit, und morgen conny matthaei muss ich auch absagen (sie wohnt jetzt wieder in berlin). ich kann verdammt noch mal nichts machen. selbst sitzen tut weh! ich kann maria so gut verstehen! meine arme maus hat so viel schmerzen erfahren müssen!
    weiter…
    arme kuh! aber geweint hätte ich wohl nicht, eher hätte ich überlegt, wie man sie am besten zerlegt…staeks!!! (geht aber glaube ich nicht so einfach, wir sind vermutlich zu „zivilisiert“, die neandertaler konnten das noch locker erledigen)
    jürgen ist runter auf den marktplatz: stabhochsprung (wie jedes jahr) ist immer ein event. ben war gestern in der disco in BRB und ist gerade erwacht. hab ihm schon von den motorbildern erzählt.

    nun zu meinem lieblingsthema, dem uluru: tolle fotos… wirklich wandelbar,…der muss doch ne seele haben, oder? ich möchte ihn einmal mindestens anfassen.
    und dann die irren wolkenformationen dazu…. einfach traumhaft.
    schöne zeit dir, großer
    hdl mum

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  3. Posted by ben on 29. August 2009 at 12:31

    ach mum wir machen dich schon i-wie wieder heile 😉
    coole bilder chris! is schon ein unterschied zu unseren motoren. unseresind naja… ordentlicher sag ich mal 😉 aba den knallroten kompressor konnte man gut erkennen. xD
    ach mensch wie gerne wär ich jetzt dabei.
    ich hab dich lieb großer
    seeya (hearya/readya)^^

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  4. Posted by Yvi on 30. August 2009 at 16:37

    Hey Cowboy,

    würde liebend gern sofort zu dir kommen!! Habe mir heut eine Wohnung angeschaut, die nehm ich.

    Mit der lieben Kuh ist natürlich unschön, ich hätte wahrscheinlich auch geheult…

    Telefoniere grad mit Maria und würde sagen, dass ich nächstes Mal etwas mehr schreibe.

    Knutscha

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    • Etwas mehr, dann aber besser per Email. Ich meine: Ich habe nichts dagegen, dass sich hier alle ausbreiten. Ich glaube jedoch, es ist nicht der Ort fuer Alles. Hier liest eben nicht nur Chris. Geschriebenes geriet gern in Vergessenheit. Chris aber nicht. 😉

      Ich würde ohne Wohnung und Beziehung nicht lange überlegen, Chris hinterher zu fahren.

      Herzliche Grueße an alle hier.

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